Mittwoch, 23. September 2015

Lindas Eltern und Kira in Norwegen

Da wir ursprünglich geplant hatten, unsere Masterarbeit bereits Mitte Juli abzugeben, hatten Lindas Eltern geplant uns gleich danach einen Besuch abzustatten. Da das mit der Masterarbeit jedoch nicht ganz aufgegangen war, mussten wir uns eine Woche zwischendrin freinehmen. Aber das hat sich natürlich gelohnt und eine kurze Pause vor dem Endspurt hat auch echt gut getan. Außerdem haben wir uns schon sehr auf die liebe Kira gefreut, die das erste Mal in ihren neun Lebensjahren Deutschland verlassen durfte.

Doch so ganz problemlos konnten Gudrun und Michael leider nicht in ihr Abenteuer - Norwegen mit dem Wohnmobil - starten. So konnten sie das gemietete Wohnmobil zunächst nicht abholen, da der Vermieter es noch nicht zurück gebracht hatte. Später, am Samstag Abend vor der geplanten Abreise, kam dann die Hiobsbotschaft: Das Wohnmobil wurde vom Vormieter geklaut. Dieser hatte gefälschte Papiere vorgelegt und war nun schon über alle Berge. Bitter für den Vermieter, aber auch für Lindas Eltern, die nun die eigentlich unlösbare Aufgabe hatten, in der Hauptsaison ein neues Leihwohnmobil zu finden und das an einem Samstag Abend. Dank Gudruns Chef konnten sie noch eins an der holländischen Grenze auftreiben. Dies bedeutete, dass sie erst Montag das Wohnmobil in etwa 150 km Entfernung holen konnten. Das Wohnmobil musste noch eingerichtet und beladen werden und in Kombination mit unerklärlichem Trödeln, ging es daher erst Dienstag Abend los ;)

Nachdem sich Gudrun, Michael und Kira auf den Weg gemacht hatten, lief alles wunderbar und nachdem sie dann auch das "platte Land" hinter sich gelassen hatten, kamen sie in den Genuss der tollen norwegischen Natur. Kira gewöhnte sich immer mehr an das Leben im Wohnwagen, genau wie Lindas Eltern, und war neugierig, Neues zu entdecken. Trotz verspäteter Abreise kamen sie dann am 15. Juli in Trondheim bei uns an, wo Kira das erste Mal auf der Reise noch mal ohne Leine ihre Freudespirouette drehen durfte. Am Abend gab es leckere Flammkuchen mit gutem Wein aus Deutschland.

Am nächsten Tag ging es dann auch schon los mit dem Wohnmobil. Über die Atlantic Road ging es zur Trollkirka, eine Marmor-Kalk-Höhle, durch die ein Bach fließt, inklusive Wasserfälle. Doch um in die Höhle gehen zu können, musste man erst eine kleine Wanderung von ca 1,5 Stunden und 400 hm machen. Das Wetter meinte es gut mit uns und so hatte es kurz vorher aufgehört zu regnen. Leider ist Lindas Mama auf dem Weg nach oben gestürzt und hat sich den Arm verletzt. Daher sind Gudrun und Michael mit Kira leider vor dem Ziel umgekehrt. Also sind wir alleine weiter.

Sonnenuntergangsstimmung am Parkplatz zur Trollkirka. 
Linda und Kira auf dem Weg hoch zur Trollkirka. Der kleine Bach ist eigentlich der Weg.
Die Regenfälle der letzten Tage sorgen für stimmungsvolle Bäche.
Oben angekommen, hieß es erst ein mal, Stirnlampen auspacken. Zwei nette Norwegerinnen berichteten uns, dass man komplett durch die Höhle durchgehen kann und nicht umkehren muss. Also stürzten wir uns in das Abendteuer und wurden mit tollen Bildern belohnt. So gab es gegen Ende der ersten Höhle einen Wasserfall, der nur noch durch den noch mächtigeren Wasserfall in der zweiten Höhle, deren Einstieg über eine Leiter ging, zu toppen war.

In der Höhle heißt es, Kopf einziehen.
Schönes Licht in der Marmorgrotte der Trollkirka. 
Massen an Wasser stürzen in die Grotte.
Um Gudrun und Michael nicht zu lange warten zu lassen, machten wir uns schnell auf den Rückweg. Da es mittlerweile schon recht spät war, war das nächste Ziel, einen Campingplatz zu finden. So landeten wir in Molde an einem Campingplatz direkt am kleinen Flughafen.

Am nächsten Tag ging es weiter zum Trollstigen. Von unten hat man einen tollen Blick über die Straße, die sich am Berg entlang hochwindet und teilweise ganz schön hinausragt. Da wir dieses Mal sogar mit strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen beschenkt wurden, hielten wir uns unten ein bisschen länger auf. Dies lag auch in Kiras Interesse, da sie ein bisschen die Gegend unsicher machen konnte entlang eines tollen, blauen Bergflusses. Außerdem haben wir eine schicke Hängebrücke gefunden. Und wer Kira kennt, würde niemals denken, dass sie da rüber ging. Doch siehe da, es ging, wenn auch etwas misstrauisch ;)

Hängebrücke unterhalb des Trollstigen.
Auch am Trollstigen sieht man noch die Regenfälle der letzten Tage ...
... für uns gibts aber nur bestes Wetter!
Danach ging es weiter den Trollstigen hoch. Gudrun war mittlerweile nach hinten im Wohnmobil gezogen, um die steilen Kurven der Passstraße nicht ganz so gut sehen zu können ;)
Bereits vom unteren Parkplatz aus konnte man eine ziemlich starke Gischt beobachten, die sich als riesiger Wasserfall herausstellte, über den der Trollstigen führt. Oben angekommen, sind wir auf den Aussichtspunkt gegangen, der wirklich einen ganz hervorragenden Blick bot. Erwähnenswert ist außerdem das super leckere Softeis in dem Tourirestaurant, mit zerbrochenen Smarties und Kakaopulver. Wunderbar! Und auch die Winzigkeit unserer Welt wurde wieder unter Beweis gestellt: Ein Hofacker-Bus stand ebenfalls auf dem Trollstigenparkplatz und tatsächlich sahen wir kurz danach auch einen Bekannten von Michael.

Klare Sicht durch das ganze Tal bis zum nächsten Fjord. Im Vordergrund der Trollstigen.
Kurz hinter dem Trollstigen wartete das nächste Highlight auf uns - der Geirangerfjord. Leider waren wir mittlerweile so sehr von den vielen anderen Touristen genervt und der Parkplatz, der den Blick auf den Geirangerfjord bietet, platze aus allen Nähten, so dass wir uns dazu entschieden nicht anzuhalten. Kurz vor Geiranger ging es dann auf einen Campingplatz, wobei der erste keine Stellplätze mehr hatte aufgrund des Dauerregens der vorherigen Zeit. Beim Angeln hatten wir leider kein Glück. Die Süßkartoffelsuppe wurde daher mit Würstchen serviert.

Am folgenden Tag ging es nach Lom, wo Lindas Eltern bereits drei Nächte auf ihrem Weg gen Norden verbracht hatten. Aber so hatten auch wir die Möglichkeit, einen Blick auf die berühmte und wirklich schöne Stabkirche zu werfen. Eine riesige Pizza, die wir uns zu viert teilten, stillte den ersten Hunger und es ging weiter zum Lustrafjord. Dieser Fjord erstrahlt in wunderschönem Türkis und sieht vor allem bei Sonne, die wir glücklicherweise hatten, super schön aus!

Stabkirche in Lom aus Andrés Lieblingsperspektive.
Um den längsten Tunnel Norwegens mit 24 km zu umfahren, wählten wir eine kleine Passstraße. Da es mal wieder ziemlich spät war, hatten wir die Straße so gut wie für uns alleine. Wir hatten uns dazu entschlossen, diese Nacht in der "Wildnis" zu verbringen und hielten auf dem Weg nach oben Ausschau nach einem geeigneten Stellplatz für das Wohnmobil und unser kleine Zelt. Nach einiger Zeit, Kurven und Höhenmetern fanden wir einen Parkplatz, direkt am reißenden Gebirgsbach. Ein wunderbarer Platz um eine Nacht zu verbringen.

Am nächsten Tag wurden wir von einer kleinen Herde Schafe geweckt, die besonders interessiert am Abspülen nach dem frühstück war. Später ging es dann den Pass weiter hinauf, durch Nebelfelder und auf der anderen Seite hinunter zum Aurlandsfjord. Dort wurde uns wieder eine wunderschöne Aussicht auf den Fjord geboten, wenn nicht sogar die schönste. Danach ging es durch zwei Tunnel weiter zum Nærroyfjord, der zusammen mit dem Geirangerfjord zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Da er in einem sehr engen Tal liegt und man ihn von der Straße aus nur von unten sehen kann, erschien er für uns jedoch eher ziemlich dunkel und trist. Im Vergleich zum vorherigen Aurlandsfjord eher eine Enttäuschung.

Über Voss ging es weiter Richtung Odda. Auf dem Weg fuhren wir in einen Tunnel hinein, wo wir von einem stylisch blau leuchtenden Kreisverkehr überrascht wurden. Der Tunnel endete direkt in einer Brücke über den Sørfjord, einem kleinen Nebenfjord des Hardangerfjord, und auf der anderen Seite des Fjordes ging es gleich wieder hinein in den Berg. Auch auf dieser Seite gab es wieder einen solchen Kreisverkehr. Begeistert von der Bauweise der Norweger ging es weiter entlang des Sørfjords in der Nähe des Hardangervidda, einer riesigen Hochebene. Hier gab es erstaunlich viele Obstbäume, von Äpfeln, über Pflaumen bis hin zu Kirschen.  Die ziemlich schmale kurvenreiche Straße zusammen mit dem großen Verkehrsaufkommen durch die vielen Touristen machte das Fahren nicht gerade angenehm. Dauernd musste angehalten werden und dabei passierte dann ein mal ein kleiner Zusammenstoß des Hecks mit der Leitplanke, wie uns später aufgefallen war. 

In Odda wurden wir dann mit recht starkem Regen konfrontiert, der jedoch Michael nicht von seinem Plan des Auslehrens des Abwassers und Füllen des Wassertanks abhalten konnte. Ziemlich direkt hinter Odda wurden wir von einem riesigen Wasserfall überrascht, dessen Gischt die gesamte Straße zur Waschstraße machte. Dank des Regens war jedoch sowieso schon alles nass. Zum Schlafen ging es nach Røldal, einem idyllischen Ort an einem großen See gelegen. Hier konnten wir die in Lom gekauften Süßwasserköder ausprobieren, jedoch ohne Erfolg.

Nachts am Zeltplatz in Røldal: Unser zuverlässiges und platzsparendes "erstes gemeinsames Eigenheim" ;)
Das Ziel des nächsten Tages war der Preikestolen, ein aus dem Fjord herausragender Felsblock , der auf 600 m Höhe ein Plateau aufweist. So folgten wir der 13 und kamen Nachmittags auf dem Parkplatz an. Hier wurden wir erst ein mal geschockt von den unglaublich vielen Menschen. Wir hatten zwar erwartet, dass dies keine norwegische Wanderung werden würde, wie wir sie kennen, und uns ab und zu ein paar Leute entgegen kommen werden. Dass jedoch derartige Ameisenhügel ähnliche Zustände auf uns zukommen werden, konnten wir nicht ein mal in unserem schlimmsten Albträumen erahnen. Zusätzlich zu dem eh schon überfüllten, großen Parkplatz wurden sämtliche Passagiere von diversen Kreuzfahrtschiffen aus Stavanger mit Bussen angekarrt. Anscheinend wurde ihnen jedoch verschwiegen, dass gutes Schuhwerk und eine gewissen Gehfähigkeit von Vorteil wären. Man sah Menschen mit Sandalen oder Krücken, die den Berg runtergehumpelt kamen. Dies führte dazu, dass man kaum noch einen Weg durch die Menschenmengen finden konnte. Kira wurde teilweise mehr oder weniger überrannt, sodass sie schön hinter Linda herging. Die Entgegenkommenden hielten es teilweise nicht ein mal für nötig hintereinander zu gehen, sodass man gezwungen wurde am Rande vom Weg teilweise schwierigere Teile zu gehen. Irgendwann wurde es Lindas Eltern zu stressig. sodass sie beschlossen zusammen mit Kira umzukehren. So gingen Linda und André den restlichen Weg alleine weiter.

Linda auf dem Preikestolen. Im Hintergrund der Lysefjord landeinwärts. 
Völlig überfüllt fanden wir nach einer Zeit den Preikestolen vor. Es ist schon sehr beeindruckend, wie es entlang einer steilen Wand aus Stein 600 m nach unten bis in den Fjord geht! Genervt von all den Leuten machten wir eine kurze Pause und beschlossen dann noch ein kleines Stückchen weiter den Berg hoch zu gehen, da auch das Wetter noch sehr schön war. Aus dieser Perspektive konnte man die steilen Wände noch ein mal besonders gut betrachten. Das typische Preikestolen-Bild blieb leider aus, da man es von der Rushhour am Marienplatz kaum hätte unterscheiden können.

Abbruch des Preikestolen rechter Hand. Aufgenommen 600 Meter über dem Fjord. 
Auf der anderen Seite bot sich außerdem ein guter Blick über Stavanger in der Ferne. Hier fanden wir dann auch einen anderen Weg. Auf gut Glück und da wir wirklich gar keine Lust auf die Menschenmengen hatten, folgten wir den Wegmarkierungen, ohne zu wissen, wo uns der Weg hinführte. Irgendwann ging er gefühlt in die richtige Richtung und so kamen wir deutlich weiter unten wieder auf den Hauptweg. Glücklich darüber, dass wir so einen schönen, einsamen Weg gefunden hatten, brachten wir auch noch die letzten Meter überfüllten Weg hinter uns und trafen die anderen drei beim Kaffeetrinken. 

Oberhalb des Preikestolen-Plateaus Richtig Stavanger. Die Entdeckung des Tages: ein alternativer Weg abseits der Menschenmassen!

Da der Campingplatz direkt beim Preikestolen sehr überfüllt war, beschlossen wir, noch an diesem Tag bis ans Meer zu fahren. Der ca. 2-3 Stunden entfernte Campingplatz, den wir uns rausgesucht hatten, erwies sich jedoch als Fehlgriff, da er nur noch für Dauercamper geöffnet hatte. Daher wurde der Tag noch länger. Da der nächste Platz wegen Überfüllung ebenfalls geschlossen war, hielten wir dann an einem zwar an sich schönen Campingplatz, jedoch mit schlechter Lage in Egersund.

Hier wurden wir zunächst bei unserer Ehrenrunde begutachtet und nach kurzer Zeit kamen drei norwegische Herren zu uns, die wahrscheinlich schon das ein oder andere Bierchen intus hatten. Denn normalerweise sind Norweger nicht die offensten Menschen. Sie wollten uns auch gleich erklären, dass es in Norwegen sehr wichtig ist, dass man verheiratet ist, um in einem Zelt zu schlafen. Unsere Erklärung, dass ja jeder seinen eigenen Schlafsack hat wurde nur widerwillig akzeptiert ;)

Der letzte Campingplatz vor Kristiansand, wo sich unsere Wege trennen sollten, lag in Lindesnes und ist der südlichste Campingplatz Norwegens. Hier trafen wir auf einen gemütlichen Campingplatz, wo man über ein paar Felsen direkt ans Meer gelangte. Das schöne Wetter erlaubte es, das Abendessen draußen zu genießen und die Nähe zum Meer lud zum Angeln ein. Dieses Mal waren wir tatsächlich auch erfolgreich. Am Abend gelang Linda der etwas seltsame Fang eines Pollacks. Dieser hatte nämlich gar nicht angebissen, sondern Linda hat es geschafft, den Haken so an ihm vorbei zu ziehen, dass er im Fisch stecken blieb. Als es kurz danach anfing zu regnen, ging es zurück zum Wohnmobil, wo erst ein mal eine Zeckensuchaktion stattfand. Und siehe da! Ausgerechnet Linda, die Zecken über alles hasst, hatte 4 Stück, während nicht ein mal Kira eine hatte.

Am nächsten Tag beschlossen wir, ein kleines Motorbötchen auszuleihen, da auch das Wetter es gut mit uns meinte. Kira wartete brav im Wohnmobil, was dank niedriger Temperaturen auch kein Problem war. Und auch hier war Linda wieder erfolgreich beim Angeln. Zuerst fing sie wieder einen Pollack, der dieses Mal auch richtig angebissen hatte. Zwei Auswürfe später, während Andre noch den ersten Fisch ausnahm, riss es schon wieder an der Angel. Wieder hatte ein Pollack angebissen, der sogar noch größer war. Das Abendessen war also gesichert!

So schnell waren wir schon bei unserer letzten Nacht angekommen, die wir in der Nähe von Kristiansand am Straßenrand in der Nähe des Flughafens verbrachten. Abgesehen von den nervigen Mücken konnten wir sehr schön ein letztes gemeinsames Abendessen im Freien genießen. Der selbstgefangene Fisch wurde mit Kartoffeln und Salat serviert und hinzu kamen leckere Garnelen. Am nächsten Morgen verließen wir ausnahmsweise mal etwas früher unsere Schlafstätte, da André und Linda wieder zurück nach Trondheim fliegen musste. Linda hätte Kira am liebsten mitgenommen, aber ihre Wohnung ist leider nicht wirklich hundgerecht. Gudrun und Michael verbrachten den restlichen Tag in Kristiansand und nahmen am Abend die Fähre nach Hirtshals in Dänemark. Kira musste hier während der gesamten Überfahrt im Wohnmobil bleiben, was aber dank ruhiger See kein Problem darstellte. Außerdem hatte sie sich mittlerweile schon sehr dran gewöhnt, sowohl an das alleine sein im Wohnmobil als auch an die Fährüberfahrten.

Für Gudrun, Michael und Kira ging es nun durch Dänemark zurück nach Hause. Insgesamt hatten wir einen wirklich schönen gemeinsamen Urlaub! Und Kira hat wahrscheinlich in den drei Wochen mehr gesehen, als in ihrem ganzen vorherigen Leben!

Samstag, 19. September 2015

Erster Familienbesuch

Bald nach dem Tauchurlaub und dem kurzen Wochenendtrip auf die Holvassgamma rückte der erste Familienbesuch immer näher. Und so kamen Mitte Mai Andrés Schwester und Mama jeweils mit Freund. Da wir durch die Masterarbeit nicht so viel Zeit hatten, blieben sie nur die erste Nacht bei uns und machten sich dann auf den Weg, Norwegen mit einem Mietauto zu erkunden. Am ersten Tag ging es übers Dovrefjell nach Lom, einem kleinen, touristischen, schön gelegenen Ort mit einer sehr sehenswerten Stabkirche. Am Tag drauf ging es weiter nach Geiranger, wo sie die tolle Aussicht von einer Hütte oberhalb des Fjordes genießen konnten. Die letzte Unterkunft auf dem Roadtrip führte sie nach Bud, was direkt am offenen Meer gelegen ist und zum Angeln einlädt. Über die Atlantic Road ging es dann am letzten Tag wieder zurück nach Trondheim.

Um unsere Gäste auch ein bisschen an unserer Umwelt teilhaben zu lassen, ging es kurz nach der Ankunft Richtung Bymarka um die ersten beiden Stauseen. Hier konnte die schöne Aussicht über die Stadt genossen werden und nach dem Autofahren tat es auch mal gut, sich die Beine zu vertreten. André brachte in der Zeit das Auto zurück zum Flughafen und kam pünktlich zum Grillen am See zurück. Nach "traditioneller" norwegischer Art gab es Grillwürstchen, die wie Brühwürstchen aussehen, vom Einmalgrill serviert in weißen Hotdogbrötchen und garniert mit Tomatenketchup und rohen Zwiebeln.

Abschließend gingen wir mit den Vieren noch auf einen unserer Cabintrips zur Flåkoia. Mit dem Zug ging es früh morgens von Trondheim nach Lundamo. Von dort begaben wir uns auf Schuster's Rappen zur Flåkoia. Linda und Sylva, die beide Fußprobleme hatten gingen zunächst entlang einer Landstraße und später entlang eines Forstwirtschaftsweges direkt bis zur Hütte. André brachte Siggi, Dieter und Basti auf einem Alternativweg bis zur Flåkoia. Zunächst gingen sie einen knappen Kilometer zurück Richtung Trondheim und dann querfeldein auf der mehr oder weniger direkten Route bis zur Hütte. Die Wälder und Ebenen östlich von Lundamo sind vom Gletscher in Nord-Süd Richtung zerfurcht (wir berichteten beim Cabintrip zur Nicokoia) und erforderte, dass sie ständig bergauf-bergab gingen. An der Hütte waren alle letztlich recht froh, das schwere Gepäck los zu sein und nicht noch weiter gehen zu müssen. Immerhin hatten Sylva und Linda bereits den Ofen angeheizt.

Mehr oder weniger widerwillig mussten wir allerdings noch Holz für die Hütte und die Sauna machen, bevor wir dann endgültig in der Sauna entspannen konnten. Anschließend erfrischte ein Bad im eiskalten See. Abends gab es ein leckeres Käsefondue, bevor wir recht früh ins Bett bzw. Matratzenlager fielen. Am nächsten Morgen wurde die Hütte wieder klar gemacht und wir begaben uns alle über die ausgeschilderten Wege zurück bis zum Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Trondheim.

Tapfer kämpfen sich die Urlauber mit schwerem Gepäck auf und ab durch den norwegischen Urwald.
Aber die Strapazen lohnen sich: das Ziel ist die Flåkoia, eine sehr schöne Hütte am See gelegen mit einer super Sauna (links im Bild).
Die letzte Nacht verbrachten wir nochmal alle sechs in unserer kleinen Studentenbude und recht zeitig am Morgen brach unser Besuch mit dem Flughafenbus wieder Richtung Heimat auf.

Holvassgamma

Kurz nach dem Tauchurlaub kam uns Tobi noch mal besuchen, der "Heimweh" nach Trondheim hatte. Da wir durch die Masterarbeit recht eingespannt waren, musste er sich weitestgehend selbst beschäftigen. Übers Wochenende ging es dann aber gemeinsam und mit Ondra zur Holvassgamma, einer weiteren Hütte der NTNUI Koiene Gruppe. Von Bildern kannten wir die Hütte bereits und sie sah urig aus mit gebogenen Balken und Grasdach.

Da unsere Anreise der 1. Mai und somit Feiertag war, gab es keine Möglichkeit mit dem Bus dorthin zu kommen, was wir leider erst am Vortag realisiert haben. Wir hatten noch überlegt zu trampen, was jedoch zu viert etwas schwierig hätte sein können. Daher haben wir uns für die langweilige und leider teure Variante des Mietautos entschieden. Linda hat das Auto aus der kleinsten Kategorie am Vortag abgeholt und stand dann mit einem nagelneuen, weißen Mercedes C-Klasse vor der Türe. Das perfekte Auto um es irgendwo im Nirgendwo an einer überraschend großen Straße über Nacht abzustellen. Ein Glück, dass wir hier im friedlichen Norwegen sind!

Bestes Wetter beim Blick aus unserer Bude. Im Vordergrund das dämlichste aller Fahrzeuge, wenn man auf einen Cabintrip in die norwegische Pampa fahren will. 
Am Freitag machten wir uns also auf den Weg mit unserem Flitzer. Wir wählten den Weg über den Bergrücken. Dort warteten sämtliche Wetterausprägungen, die man sich vorstellen kann, von Sonne, Hagel und Schnee auf uns. Trotzdem kamen wir relativ fix voran, sodass wir nach wenigen Stunden kurz vor unserem Ziel waren. Das Problem: Ein echt breiter Fluss lag zwischen uns und der Holvassgamma. Von anderen Studenten hatten wir bereits gehört, dass sie an diesem Fluss gescheitert waren und in einer nahegelegenen privaten Hütte geschlafen hatten. Jedoch haben sie es auch noch in etwas feuchteren Zeiten versucht. Daher dachten wir, dass es sicher nicht so schlimm wird, da der Fluss bestimmt nicht mehr so tief ist. So war es schon auch, jedoch hatten wir (vor allem Linda) die Breite doch deutlich unterschätzt. Da wir nicht dem Weg gefolgt sind, sondern querfeldein gegangen waren, suchten wir ein bisschen entlang des Flusses nach einer möglichst breiten und daher flachen Stelle.

Da André Blasen von seinen Wanderschuhen vermeiden wollte, versuchte er diese Wanderung mit seinen Winterlaufschuhen mit Spikes (Tobi wollte nicht in wackligen Turnschuhe gehen und nahm dafür Andres Wanderschuhe). Kurz vor dem Fluss führte uns der Weg jedoch durch meterhohen Schnee und diverse Moore, sodass seine Schuhe sowieso nass waren. Daher behielt er die Schuhe gleich an und bestritt als erster den Weg durch den Fluss. Ondra, Tobi und Linda folgten barfuß. Ondra kam relativ gut durch, währen Tobi und Linda die Mizis raushingen ließen. Aber die Füße wurden auch einfach nur mega kalt! Bis ca. zur Mitte konnte man auf herausragenden Steinen immer mal wieder eine kurze Pause zwecks Fußaufwärmung machen. Doch dann kam der schwierige Teil! Der Fluss wurde etwas tiefer, das Wasser floss schneller und es gab keine Erholungsmöglichkeiten mehr. Zähneknirschend kam auch Tobi irgendwann rüber, währen Linda immer noch in der Flussmitte versucht hat, eine Strategie auszuklügeln.  Naja da musste sie nun in den sauren Apfel beißen. Fest entschlossen stiefelte sie los. Doch irgendwann wurde das Wasser einfach zu tief, die Füße waren nicht mehr spürbar und somit nicht mehr kontrollierbar. Verzweifelt stand sie dort im Fluss und bewegte sich nicht mehr, abgesehen von ihrem Mund, der langsam aber sicher zu schreien begann. Nachdem André dies als Fotomotiv nutzte, erbarmte sich Ondra und nahm ihr wenigstens die Wanderschuhe aus der Hand. Ohne die relativ schweren Treter und der Angst sie ins Wasser zu werfen, ging es dann auch schon etwas einfacher und auch Linda schaffte den Weg ans andere Ufer.

Kritische Flussüberquerung ;)  
Danach erst einmal die Füße an der Luft wärmen. Schön dass es gerade mal nicht gehagelt hat.
Nach ein paar hundert Metern haben wir die Hütte gefunden, quasi in die Wiese integriert. Nach dem Anzünden des Ofens, um wenigstens etwas Wärme zu haben, sind Andre und Linda zum Angeln gegangen, während Tobi und Ondra schon mal mit dem Holzhacken angefangen haben, leider ohne Erfolg. Danach hat Andre die Flussdurchquerung noch mal wiederholt und hat das Hütten-Kanu von der anderen Seite geholt. Auch das Angeln vom Boot aus Blieb ohne Erfolg. Trotzdem mussten wir nicht verhungern. Denn Tobi hatte sowohl Fonduekäse als auch Weißwein aus Deutschland mitgebracht. Das ließen wir uns schmecken und fielen dann müde in die Betten. Die jedoch waren ziemlich kalt, da die Hütte leider einige Löcher aufweist und es die Temperaturen unter die Nullgradgrenze geschafft haben, was der Neuschnee zeigte. Am zweiten Tag, beschlossen die Jungs noch eine Wanderung anzuschließen, während Linda Socken strickte und dafür sorgte, dass das Feuer im Ofen nicht ausging.

Holvassgamma - wahrscheinlich die urigste aller Cabins. Nach unfachmännischer Einschätzung wurde wohl kein einziger gerader Balken für die Konstruktion verwendet. 
Die Hütte von außen - schwer zu finden und super schön gelegen.
Die Wanderung ging aufwärts entlang des Flusses zum nächsten See und dann hoch auf den nächsten Bergrücken und zurück zur Hütte. Wie am Vortag wechselten sich starke Winde, Schauer und Hagel regelmäßig ab, aber besser als nur in der Hütte zu sitzen war die Wanderung allemal.

Am Abend wurde wieder lecker gegessen und am nächsten Tag wurde der Rückweg zum Auto bestritten. Hier waren wir uns alle in einem Punkt einig: Das Kanu wird zur Flussüberquerung genutzt! Gesagt getan. Als sich André, Ondra und unser Gepäck im Kanu befanden, hat Tobi versucht sie mit dem Fuß vom Ufer wegzudrücken, was beinahe zum Umkippen des Kanus geführt hätte. Naja, gerade noch mal gut gegangen. André lieferte Ondra und unser Gepäck auf der anderen Seite ab und kehrte zurück um Tobi und Linda abzuholen. Ohne nasse Füße oder sonstiges schafften wir es so den Fluss zu überqueren.

Der Weg danach sollte etwas kürzer sein als der Hinweg. Jedoch sorgten einige Felswände dafür, dass wir dann doch komplett oben über den Kamm gehen mussten. Nach einer gewissen Zeit konnten wir dann unseren Flitzer von oben bereits auf dem Parkplatz stehen sehen und waren erleichtert, dass er schon mal nicht geklaut worden war. Und wie der Trip angefangen hatte, so hörte er auch auf: Mit sehr viel Schokolade!

Zurück in Trondheim war Tobias letzter Abend angebrochen, den wir ruhig verbrachten. Montag ging es dann für Ihn wieder zurück nach München.

Tauchurlaub in Bergen

So jetzt gibt es endlich wieder einen neuen Blogeintrag, wenn auch ein bisschen verspätet...

Mitte April haben wir uns noch mal einen richtig schönen Tauchurlaub gegönnt. Dieses Mal wollten wir einen anderen Teil Norwegens als die Region um Trondheim unter Wasser kennen lernen. Deshalb haben wir uns für das Gulen Dive Resort in der Nähe von Bergen entschieden. Auch Flo, der schon mit Linda den Tauchschein gemacht hat und auch bei unserem ersten Tauchurlaub in Ägypten vor genau einem Jahr dabei war, hatte Lust, Norwegen und vor allem dessen Unterwasserwelt kennen zu lernen.

Daher haben wir uns in Bergen getroffen, wo wir vorher noch ein bisschen die Stadt erkundet haben. Nachdem wir Flo aus dem Flughafenbus retten konnten, sind wir etwas essen gegangen und haben eingekauft. In Gulen gilt nämlich Selbstversorgung. Mit zwei Personenfähren haben wir uns dann auf den ca. dreistündigen Weg nach Gulen gemacht. Der Weg ging durch eine super schöne Schärenlandschaft und so konnte Flo gleich einen ersten guten Eindruck von Norwegen gewinnen.

In Gulen angekommen, wurden wir sehr nett von Guido, dem Mann für alles, empfangen. Er ist in der Tauchbasis für alle und alles da. So hat er uns erst ein mal die Tauchbasis gezeigt, mit der fehlenden Ausrüstung versorgt, unsere Daten erfasst und uns dann die Unterkunft gezeigt. Das Haus besteht aus mehreren 2-3 Bettzimmern und einem großen Gemeinschaftswohnzimmer mit angeschlossener Küche, die von allen Gästen genutzt werden kann. Neben uns war noch eine weitere Gruppe aus Schweden und Finnland anwesend, die bei unserer Ankunft unter Wasser war. Und es dauerte auch noch eine ganze Weile, bis wir sie zu Gesicht bekamen, da sie einen fortgeschrittenen Kurs im Rebreather Tauchen gemacht haben. Das bedeutet, dass ihre Tauchzeiten deutlich länger ausfallen und auch schon mal zwei Stunden betragen können.

Da der Tag nun schon recht fortgeschritten war, haben wir uns dazu entschlossen, den Abend ruhig angehen zu lassen und den ersten Tauchgang erst am nächsten Tag zu machen. Um die richtige Bleimenge zu bestimmen und Flo wieder an Salzwasser zu gewöhnen, haben wir den ersten Tauchgang direkt am Hausriff gemacht. Eindrücke unserer Tauchgänge seien hier mit einigen Bildern beschrieben.

Röhrenwurm kurz bevor er sich in seine Röhre zurückzieht
Flo in kühlen norwegischen Gewässern.

Flo und Linda (mit Hasenohren ... fast)
Mondaufgang mit Restlicht von der Sonne, die schon kaum mehr komplett unterging.
unerschrockene Flunder

Rettungsaktion - Flo beim Bergen eines Bleigurtes, den wir am Tag zuvor vom Boot verloren haben . Linda sieht sich das schon mal ganz genau an für den AOWD ;)

André auf der Suche nach Getier auf der Sandfläche 
--- und gefunden: ein Rochen versucht sich auf der Ebene zu tarnen.
Fischschwarm über den typisch flachgeschliffenen Steinen unter Wasser 
Linda beim Photographieren der Seescheiden mit ihrer neuen Kompaktkamera.
An Deck der berühmten Frankenwald. 
Ein Paradies für Wrackinteressierte: gut erhaltene Wracks in moderater Tiefe all überall.
Flo draußen vor der Frankenwald.
Mit etwas Licht überraschen auch die Tauchplätze direkt am Center mit Farben- und Artenreichtum. 
Andre´s neue Lieblingsmotive: Schnecken. Gibts rund um Gulen auch in jeder erdenklichen Farbe und Form. 
Flo an der Fernedale und Parat bei beschränkter Sicht aber bester Laune.
Wie schon gesagt: Schnecken all überall.


Die nächsten Tage verliefen sehr gut mit zwei Tauchgängen am Tag. Bekocht haben wir uns auch sehr lecker und um die weiteren Einkäufe zu tätigen ging es mit einem kleinen Bötchen in den lokalen Supermarkt. Auch das Wetter meinte es sehr gut mit uns, sodass wir einen Tag sogar auf den Liegestühlen in der Sonne verbringen konnten. Insgesamt hatten wir super schöne 9 Tage in Gulen, was eine gelungene Abwechslung von der Masterarbeit war.

Leih-Tauchboot des Tauchcenters bei der Heimkehr. 
Abendessen bei bestem Wetter auf der Terrasse.
Die letzte Nacht vor dem Heimflug haben wir in einem Vandrerhjem in Bergen verbracht, wo wir den folgenden Tag noch dazu genutzt haben, eine kleine Wanderung zu machen mit schönem Blick über Bergen. Unsere Wege trennten sich dann in Bergen am Flughafen, wo es für Flo zurück nach Aichach und für uns nach Trondheim ging.

Aussicht über Bergens Zentrum kurz bevor wir wieder runter zum Bus mussten.

Sonntag, 12. April 2015

Schon wieder ein Umzug

Da wir beschlossen haben länger in Norwegen zu bleiben, als ursprünglich geplant und als von der Uni vorgesehen, mussten wir uns eine neue Wohnung suchen, in der wir die letzen Monate verbringen können. Im Studentenwohnheim hätten wir nur bis Anfang August bleiben können. Da wir glücklicherweise schon jetzt eine Wohnung gefunden hatten, können wir bereits unsere lieben Mitbewohner in Moholt verlassen und in "unsere erste gemeinsame Wohnung" starten ;)

Mittwoch Abend war es so weit, dass wir angefangen haben, die Dinge aus unseren Zimmer einzupacken. Am Donnerstag, dem Hauptarbeitstag, ging es weiter mit dem Packen der restlichen Dinge inklusive Großteilen der Lebensmittel und Küchenausstattung. Die Zimmer wurden von unten bis oben geputzt und all die Umzugstaschen in Andrés Zimmer verfrachtet. Irgendwie erstaunlich, wie viel Zeug sich doch in weniger als einem Jahr ansammelt, wenn man bedenkt, dass wir mit je einem Koffer / großer Reisetasche und großem Rucksack angekommen sind...


... und noch mehr
Nachdem wir mit unseren Zimmern fertig waren, widmete sich André dem Bad und Linda der Küche. Die Gemeinschaftsräume waren mal wieder eine Herausforderung aber zu zweit doch relativ gut gemacht. Wir hatten ja mittlerweile Übung ;)

Danach fuhr André zur neuen Wohnung, um den Schlüssel abzuholen, während Linda noch die letzten Flächen reinigte. Es gibt nur einen Schlüssel, der wahrscheinlich noch handgefertigt worden ist. Aber bald werden in das Haus von 1904 Schlösser mit pin code eingebaut... Beim zweiten Blick in die Wohnung bemerkte André, dass ungefähr alles drin ist. Ein komplettes neues Topfset, scharfe Messer, ein Brett usw. Blöd, dass wir vorher noch neue Töpfe, ein neues Brett usw. gekauft hatten ;) 

Am Abend kamen dann Miriam, die noch mal zu Besuch nach Trondheim gekommen war, und Anne zum Pizzaessen vorbei. Super leckere Pizzen mit den folgenden Belägen:
  • Ananas, Champignons
  • Blattspinat, Gorgonzola, Champignons
    • Zucchini, Schafskäse, Rucola
Besonders letztere Version war anders und super lecker. Zum Abschluss gabs noch ein tolles Dessert mit Himbeeren, Sahne-Joghurt-Mischung und braunem Zucker. Alle waren gut gefüllt und irgendwie ein bisschen müde. Also haben wir noch schnell abgespült und die Küche wieder sauber gemacht, während der Norweger sein bestes tat, um sie wieder zu verdrecken. Aber immerhin hat er die größten Spuren hinterher beseitigt.

Freitag Morgen fing Linda damit an, die restlichen Spuren des Norwegers zu beseitigen und die letzten Dinge zu putzen und verpacken. Gegen 11 wurde es dann ernst. Zwei Angestellte von SiT, die für die Vermietung der Studentenwohnheime zuständig sind, kamen vorbei, um die Sauberkeit zu kontrollieren. Quasi anstandslos wurde diese bestätigt und wer kommt schon auf die Idee, die Schublade im Kleiderschrank auszubauen, um darunter putzen zu können...

Nun hieß es die letzten Stunden in der Wohnung hinter uns bringen. Gegen 18 Uhr kam dann Stian mit seinem A4 Kombi. Und das war auch gut so. Ein kleineres Auto wäre bei all unseren Sachen wohl zu klein gewesen, um alles in einer Fahrt an den neuen Ort zu bringen. Zu dritt waren alle Taschen, Kisten und sonstige Gegenstände relativ schnell um Auto verstaut. Wir fegten noch ein letztes Mal durch unsere Zimmer, schlossen alles ab und verließen das Zuhause unserer letzten knapp neun Monate - mit einem eher lachenden als weinenden Auge.

Während sich Stian auf den Weg zu unserer neuen Wohnung mit dem Auto und all unseren Sachen machte, fuhren André und Linda mit dem Rad erst ein mal zum Büro von SiT, um die Schlüssel abzugeben. Danach ging es dann auch weiter zur neuen Wohnung. Hier wartete Stian bereits auf uns. Das Ausräumen des Autos ging sehr schnell, da wir dieses Mal nur ins Erdgeschoss mussten, was deutlich spürbar war im Vergleich zur 6. Etage vorher.

Als alles da war, mussten wir uns erst mal einen Weg durch die Küche bahnen, um mit dem Auspacken und Einräumen beginnen zu können. Taschen mit unserer Kleidung wurden erst ein mal nach oben verfrachtet und dann ging es los, sämtliche Gegenstände in die Küche einzuräumen. Danach ging es oben weiter mit dem Rest und das Tauchzeug kam in die Abstellkammer. Während dem Einräumen sind uns zwei Dinge aufgefallen: 1. Linda ist zu klein für unsere Küche.
2. Man merkt, dass die Wohnung gut durchdacht wurde. Auf kleinstem Raum wurde unglaublich viel Stauraum erschaffen. Die Wohnung ist wirklich clever eingerichtet.

Abends waren wir dann echt fertig und froh, als das Essen endlich (um 23:40 Uhr) fertig war. Die erste gute Nacht haben wir nun in der Wohnung verbracht und sind sehr glücklich. Das größte Highlight ist der Blick auf den Fjord und die Stadt - ein Traum!

Hier noch bewölkt und mit Regen und einem schönen Regenbogen.
Die Wolken verziehen sich langsam und der Blick auf den wunderschönen Fjord wird frei.

Die super ausgestattete Küche.
Hinten geht es durch zum Ausgang und links am Rand geht es ins Bad...
... das zwar nicht das größte ist, aber für uns allemal reicht.
Und hier geht es hoch ins Schlaf- / Wohnzimmer. Etwas abenteuerlich die Treppe ;) 
Schön mit Dachschrägen und viel Stauraum: unser Wohnzimmer.
Und hier die andere Seite des Raumes mit Schlaf"Zimmer". 
Endlich ein Bett, das groß genug ist und keine Ritze hat!
Die ersten beiden Nächte haben wir schon gut im neuen Heim verbracht. Selbst wenn man auf der Toilette sitzt, hat man dank Spiegel an der Türe den Blick auf den Fjord und die Stadt. Das musste noch gesagt werden ;)