Freitag, 5. September 2014

(fast Zwei-) Wochenrückblick

Das Wichtigste zuerst: Wir haben unseren Sprachkurs bestanden ;)

Dann zur Woche: Nachdem wir am vorletzten Montag von den Lofoten gekommen waren und abends noch Blaubeerpfannkuchen gegessen hatten, ging es am Dienstag wieder mal in die Uni. Dort startete unser zweites "Fach", ein Entwicklungsprojekt mit echtem Auftrag, echtem Kunden, echtem Termindruck et cetera. Auch wenn wir nur zwei Kurse gewählt haben, wird das Semester kein Urlaubssemester.

Am Mittag nach der Uni wollten wir zum Lachs-Fischen an den Nidelva fahren. Ein Restaurant hatte eine Aktion mit dem örtlichen Fischereiverband am laufen, um das Angeln unter jungen Leuten populärer zu machen. Man sollte sich die Ausrüstung ausleihen können, eine Angelgenehmigung für einen Nachmittag bekommen und am Steg gegenüber des Restaurants auf Lachs fischen können. Leider waren alle Ruten gerade weg oder defekt und wir wurden auf den nächsten Tag vertröstet.

Am Donnerstag war das erste Treffen mit unseren Gruppen und Kunden bezüglich des Programmierprojekts. Während Linda eine recht aktive Gruppe erwischt hat, die sich alle gleich mit vollem Eifer auf das Projekt stürzten, hat André eine eher gemütliche Gruppe erwischt, die wohl etwas Anstoß braucht. Hinterher ging es auf jeden Fall zum Lachs angeln. Natürlich haben wir nahe des Yachthafens und ganz am Ende der Saison überhaupt nichts gefangen oder wenigsten gesehen. Immerhin standen wir einige Stunden in der untergehenden Sonne an einem der malerischen Plätzchen Trondheims und boten hunderten Touristen ein wunderbares Fotomotiv.

Am Freitag Abend wollten wir unser Angelglück noch im Fjord herausfordern. Leider war gerade Ebbe und wir zogen unverrichteter Dinge wieder ab, nachdem wir einen Köder in den Algen und Steinen im flachen Wasser verloren hatten.

Eine weitere Errungenschaft dieser Woche war auch unser Putzplan, den wir endlich zu viert ausgemacht haben. Vier mal im Monat wird jetzt wenigstens so getan als ob die Küche und das Bad gereinigt werden. Wir werden sehen, ob es klappt...

Am Samstag sind wir mit der Tauchgruppe auf einen "Auffrischungstauchgang" gegangen, der eigentlich dafür gedacht ist den Einheimischen (komischerweise nur) NorwegerINNEN die im Urlaub auf den Malediven das Tauchen gelernt haben die etwas ungemütlichere Seite des Tauchens in Norwegen näher zu bringen. Bei bestem Wetter konnten wir ausnahmsweise absolut stressfrei in aller Ruhe den Tauchgang absolvieren, währenddessen einige Grundfertigkeiten mit dem jeweiligen Instructor üben und hinterher beim Würstl (NO: pølse [pölse]) vom Grill in der Sonne entspannen.

Auch am Tag darauf sind wir in die norwegischen Fluten gestiegen. Nach knapp zwei Stunden Fahrt entlang des Fjords bis raus zum Ozean montierten wir unsere Ausrüstung an einem Bootsanleger in malerischer Küstenlandschaft. Der Tauchspot ist bekannt für große Jakobsmuschel-Vorkommen (NO: "kammskjell" [kammschell]) und so sind Linda und ich zum ersten mal nur zu zweit und mit einem Sammel-Netz ausgerüstet ins Wasser gehüpft. Nach einer knappen Stunde und gut 20 Muscheln später sind wir dank herausragender navigatorischer Fähigkeiten auch wieder da rausgekommen wo wir reingesprungen sind ;) Da nach uns auch noch einige andere Gruppen ihren Tauchgang machten, konnten wir in aller Ruhe abbauen, die Landschaft genießen und unsere Muscheln fürs Abendessen vorbereiten (öffnen, ausnehmen, saubermachen). Nach zweistündiger Heimfahrt gabs die Muscheln dann als leckeren Snack, der erstaunlich sättigend war, noch bevor wir unser Material in der Dusche gespült haben.
Dieses Mal waren wir ziemlich viele. Ein Glück, dass es manche verrückte Norweger gibt, die sich riesige Autos extra fürs Tauchen kaufen!
Von der Bootsanlegestelle ging es ins Wasser.
Super klares Wasser!


Dank Tobias haben wir noch mitbekommen, dass es für Sonntag Nacht eine halbwegs gute Polarlicht-Vorhersage gab. Da sie nicht perfekt war, beschlossen wir nur ins relativ nah gelegene Drangvoll zu laufen, von wo aus wir uns eine gute Aussicht über die Stadt in Richtung Norden versprochen haben. Zuerst waren wir uns nicht sicher, ob das, was wir von dort aus sahen, eine Wolke ist oder doch der Ansatz eines Polarlichts. Mit Langzeitbelichtung konnte man immerhin einen Grünschimmer erahnen. Die Hoffnung bereits aufgegeben, begaben wir uns auf den Rückweg nach Moholt, wo wir doch noch für unsere Wanderung belohnt wurden. Leider mit Tankstellenkulisse aber dennoch sehr beeindruckend, konnten wir die ersten Nordlichter beobachten. Wieder daheim angekommen, durften wir feststellen, dass die beste Sicht eigentlich aus unseren Fenstern heraus ist. Vielleicht werden wir auch in Zukunft bei langen Lernnächten mit solch spektakulären Bildern belohnt.



Am Montag wollten wir mal wieder unser Glück beim Angeln versuchen und sind raus zum Tauchspot vom vorherigen Wochenende gefahren. Dort gibt es eine alte Anlegestelle für Boote, die das Angeln auch für uns Anfänger machbar macht. Leider haben wir nichts gefangen und sind dann noch spontan vom Angelplatz zum Pilze sammeln nach Bymarka gefahren. Selten haben wir derart steile Straßen und Wege gesehen. Dafür haben wir recht zügig einige essbare Pilze gefunden, die wir nach einer etwas längeren Heimreise durch den Wald als Belag zu einer Pizza verwerteten. Linda hatte keine Lust auf die Kletterpartie und ist in der Zwischenzeit den humaneren Weg nach Hause gefahren und hat schon mit dem Teig begonnen. Ordentlich ausgehungert haben wir dann drei Bleche Pizza mit allem belegt was der Kühlschrank hergegeben hat und den Großteil auch gleich verdrückt.

Am Dienstag sind wir nach der Uni mal wieder hoch zur Hütte gefahren. Nach einer gemütlichen hyttevakt (NO, "Hüttenwacht") feierten wir quasi in Sauna und Hot Tub (eine art Feuerbeheizter Whirlpool auf der Terrasse mit Aussicht aufs Tal) in Andrés Geburtstag rein. Linda und Tobias haben es während der hyttevakt sogar irgendwie fertiggebracht André eine sehr leckere Pfirsich Sahne Torte zu backen und das vor André geheimzuhalten. Nach der Sauna wurde dieses Geheimnis dann gelüftet und wir aßen bei Kerzenschein das erste Stück Geburtstagskuchen. Nach einigen Stunden Schlaf gabs dann Frühstück (den Rest vom Kuchen) und wir fuhren direkt von der Hütte bis runter in die Uni.

An dieser Stelle: Vielen Dank für alle Geburtstagsgratulationen!

Am Mittwoch hat sich Linda dann nochmal die Mühe gemacht trotz langer Uni eine Spinatlasagne auf den Tisch zu bringen. Wieder mal sehr lecker ;)

Yummi ;)
Auch am Donnerstag (heute) war wieder einmal Uni-Alltag angesagt, am Nachmittag ist Linda noch zum Sport gegangen und hinterher sind wir zum Tag der offenen Tür der Tauchgruppe gegangen. Dort haben wir die nächsten sehr netten Bekanntschaften gemacht. Jetzt sind wir halbwegs platt und gönnen uns mal einen Film und Chips.

In diesem Sinne: Gute Nacht und beste Grüße!

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