Da wir leider nicht bis zum Ende unseres Aufenthaltes im Studentenwohnheim wohnen können, haben wir bereits seit Anfang des Jahres nach Wohnungen Ausschau gehalten. Durch die hohen Mietpreise war das jedoch nicht allzu leicht. Im Vergleich dazu ist München nämlich eher noch moderat. Nach gut zwei Monaten haben wir die erste Wohnung gefunden, die unseren Ansprüchen entspricht. Zugegeben, die Ansprüche waren jetzt auch nicht sehr gering, aber leider ein Muss: nicht zu weit weg von der Uni, weil wir Fahrradfahren müssen und bei den Steigungen hier auch kurze Strecken schon mal länger dauern können, zwei Räume, um getrennt arbeiten zu können, voll möbliert und das Wichtigste: nicht viel teuerer als das Studentenwohnheim.
Nach erstem Zögern aufgrund der Mietdauer, die bis in die Mitte des Semesters reicht, konnten wir die Vermieterin doch noch davon überzeugen, dass wir die perfekten Mieter sind. Also machten wir uns Dienstag Abend auf den Weg nach Byåsen, dem Stadtteil unterhalb von Bymarka, wo auch die Studenterhytta liegt. Daher wussten wir bereits, dass es bis hoch zur Wohnung recht steil bergauf geht. Aber das ist mittlerweile auch für Linda kein Problem mehr. Denn nichts ist besser als die Aussicht bald nicht mehr mit den schrecklichen Mitbewohnern leben zu müssen, die einfach immer das Bad blockieren und einen Schweinestall hinterlassen (auch in der Küche). Abgesehen davon wird man oben mit einer wunderschönen Aussicht über die Stadt inklusive Fjord belohnt.
Empfangen wurden wir von einer netten Frau Anfang fünfzig, die uns gleich in die Wohnung an einem Ende des großen, schönen, alten Hauses von 1904 führte. Dem kleinen Eingangsbereich folgte direkt die voll ausgestattete Küche inklusive Backofen, Induktionsherd, riesigem Kühl- und Gefrierschrank und Waschmaschinen-Trocknerkombination. Zum eher winzigen Bad mit Dusche ging eine Tür ab. Zum anderen Zimmer gelangte man über eine kleine Treppe mit halben Stufen. Oben angekommen fanden wir einen langexogenen Raum. Auf der einen Seite unter der Dachschräge befand sich ein großes Bett samt zwei Nachttischen. Am Ende des Bettes sorgte ein Kleiderschrank für die Raumtrennung zum Wohnzimmer, wo eine Couch und eine Anrichte mit Fernseher waren. Leider gab es noch keinen Schreibtisch, aber da die vier Kinder der Vermieterin nun alle ausgezogen waren, meinte sie, sie hätten sowieso alles, sodass sie uns einfach einen reinstellen könnten.
Somit konnten wir nicht ausmachen, was uns fehlte. Die schon ziemlich kleine Wohnung wurde clever eingerichtet, sodass wir uns gleich dazu entschließen zuzusagen. Draußen gab es sogar noch einen kleinen Abstellraum. Bis zur Zusage seitens der Vermieterin mussten wir noch bis Mittwoch Morgen warten, da ein weiteres Mädchen sich die Wohnung noch anschauen wollte. Uns spielte in die Karten, dass wir Studenten sind, da die Vermieterin am liebsten Studenten als Mieter haben wollte "an Stelle von Erwachsenen", damit absehbar ist, dass sie nicht zehn Jahre blieben. Auch wenn André später anmerkte, dass es gut sei, dass sie nicht wisse wie alt wir wirklich schon sind ;)
Nun haben wir bereits den Mietvertrag unterschrieben und die der Studentenzimmer gekündigt. Nach Ostern gehts dann nach Byåsen, worauf sich vor allem Linda besonders freut!
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